Our website uses cookies in order to be able to offer the best possible functionality. By using the website you agree to the use of cookies. More information can be found here.
Der Diskurs um den Fachkräftemangel ist in deutschen Unternehmen und Medien aktueller denn je und wird absehbar auch nicht an Brisanz verlieren. Diese Tatsache hat das Team vom „Deutscher Anwaltsspiegel“ um Prof. Dr. Thomas Wegerich veranlasst, hinter die Kulissen zu schauen und drei Experten zum Thema in einem Roundtable-Gespräch zu präsentieren. Sabine Feindura und Dr. Jan Tibor Lelley, Partner von Buse Heberer Fromm in Berlin präsentierten arbeits- und kartellrechtliche Einblicke wenn es um das Abwerben von Mitarbeitern geht, beleuchteten Hintergründe und zeigten den Anwesenden auf, wie juristische, d.h. arbeitsrechtliche Bausteine aussehen können, um Mitarbeiter/-innen auch langfristig an sich zu binden. Signium-Partner Hellmuth Wolf rundete die Präsentation ab, indem er Marktentwicklungen und damit verbundene praktische Herausforderungen anhand konkreter Praxisbeispielen beleuchtete.
Als „irgendwie martialisch“ beschreibt Dr. Jan Tibor Lelley den allzu oft verwendeten Begriff des „Kampfes/Krieges um Fach- und Nachwuchskräfte“. Besonders kritisch wird das Thema Fachkräfte aus Sicht des Arbeitsrechtlers, wenn es um „Knowledge Worker“ geht, also Personen, die in Forschung und Entwicklung arbeiten und tatsächlich zentrales Unternehmenswissen bei eigenem Weggang „einfach mitnehmen“.
Dies leitete über zu einem Impulsvortrag durch Sabine Feindura. Sie erläuterte die Problematik tradiert formulierter Arbeitsverträge und dem direkten Zusammenhang zur Vertrauensbildung einer neuen Generation von Arbeitnehmern. „Positive Signale im Arbeitsvertrag“ ausgewogen herzustellen und mit zentralen unternehmerischen Interessen zu verbinden, gehöre heute zu den Kernaufgaben der Personaler. Wir befinden uns in einem Zeitalter, wo Dokumente des Vertrauens entscheiden, ob positive Bewerbungsgespräche auch in eine tatsächliche Zusammenarbeit mündeten, denn in der Regel haben gute Bewerber heute mehr als eine Option. Und ein weiteres Fazit lag in der „neuen Vertriebsfunktion“ – noch nie zuvor mussten Personalchefs und Unternehmer so früh mit der Mitarbeiterbindung beginnen wie heute. Auch Signium-Partner Hellmuth Wolf (Schwerpunkt: Partner Besetzungen im Bereich Professional Services) hat die Erfahrung gemacht, dass das Hinterfragen und fundierte Kennenlernen der Kandidaten bzw. künftigen Führungskräfte und ihrer (strategischen) Ziele und Wünsche eine zentrale Rolle bei der langfristig erfolgreichen Besetzung von Managementpositionen spielt. Hier sagt er, müssten Unternehmen sich weiterhin innovativ zeigen, wenngleich es eben auch immer mit dem unternehmerischen Alltag vereinbar bleiben muss. Besonders im Legal-Segment seien die Herausforderungen für Headhunter in Zeiten des „War for Talents“ groß, denn viele Law Firms und große Kanzleien suchten die Stecknadel im Heuhaufen, wenn sie Kandidaten mit Prädikatsexamen wünschen und gleichzeitig an tradierten Strukturen festzuhalten versuchen.