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Angela Westdorf ist Managing Partner bei Signium am Standort Köln. Seit 1998 ist sie bei Signium mit Fokus auf Life Sciences und Healthcare aktiv. Zu Angela Westdorfs Klienten zählen Unternehmen aus Life Sciences in den Bereichen Pharma/Biotech und...
„Die kreative Kraft ist das wichtigste Element eines Unternehmens oder einer Organisation“, ist Cyriel Kortleven, Keynote Speaker und Experte für Innovation sowie Change Management überzeugt. „Investieren Sie in das Potenzial ihrer Mitarbeiter und Ihre Organisation wird gedeihen.“ Um das Ziel erreichen zu können, hat der Belgier seinen Zuhörern einige Tools mitgebracht, die auf den ersten Blick simpel anmuten. Er lässt rote Bierdeckel mit der Aufschrift „yes but…“ sowie grüne Deckel mit „yes and…“ verteilen. Auf Einwände wie „ja, aber das haben wir noch nie so gemacht“ oder „ja, aber wir sind zu klein, wir haben kein Budget“ muss das Gegenüber mit einem „ja und“ sowie einem kreativen Gegenargument kontern. Keine leichte Übung, wie die Teilnehmer schnell feststellen. Doch für Kortleven steht fest, dass jedes Problem, jede Bedrohung in eine Chance verwandelt werden könne. Und eine passive Reaktion lasse sich in ein aktives Experiment transformieren. „Träumen Sie den Giga-Traum: unbegrenztes Budget, viel Zeit und maximaler Support!“, rät Kortleven, um nicht von vornherein die Kreativität zu beschränken.
Der Belgier gehörte zu den Keynote Speakern auf der HR Vision, eine der führenden europäischen Konferenzen für HR-Führungskräfte. Rund 200 Teilnehmer diskutierten am 20. und 21. September 2016 in Berlin über HR-Trends und Visionen. Erfüllten die HR-Manager früher eher im Hintergrund eine Servicefunktion, so stehen sie heute an vorderster Front, indem sie auch beratende Aufgaben übernehmen. Digitalisierung, demografische Entwicklungen und veränderte Denkmuster mit Blick auf Hierarchien und Führung stellen die HR-Executives vor gewaltige Herausforderungen. Diese bewältigen sie nicht nur im Unternehmen, sondern auch mit externer Unterstützung.
Angela Westdorf, Managing Partner der internationalen Personalberatung Signium, beobachtet, dass Signium nicht nur im Hinblick auf Executive Search gefragt ist, sondern dass „ebenso stark leadership Consulting und Organizational Development als Dienstleistung angefragt werden“. Die heute an rund 45 Standorten in fast 30 Ländern vertretene Personalberatung bietet ihren Klienten, sei es national oder international, maßgeschneiderte Lösungen. „Unser Ansatz basiert immer auf zwei Faktoren: Intelligenz und Intuition. Während wir gleichzeitig harte und weiche Faktoren analysieren, erreichen wir unser Ziel, immer den besten Fit zwischen Kandidat und Organisation zu finden.“
Amüsant und treffend verdeutlichte Westdorfs britischer Kollege Alastair Paton in seinem Vortrag „Finding leadership talent – culture matters!“ , wie wichtig es ist, Jobsuchen an kulturelle Möglichkeiten anzupassen. „Statt Stereotypen bei der Auswahl zu folgen, sollte man sich fragen, welche Kompetenzen tatsächlich für exakt diese Funktion unerlässlich und welche unwichtig oder entbehrlich sind.“ Eine Karikatur bringt es gut auf den Punkt: „Damit wir fair auswählen können, möchte ich Sie bitten, auf diesen Baum zu klettern“, fordert ein älterer Herr sieben Tiere auf und zwar Vogel, Affe, Elefant, Pinguin, Robbe, Hund und Fisch.
Mit insgesamt sechs Partnern aus fünf Ländern war Signium bei der hochkarätig besetzten Konferenz HR Vision angetreten, um unter anderem den Vortrag über den idealen Cultural Fit mit Erfahrungen und Beispielen aus ihren jeweiligen Heimatländern – Deutschland, China, USA, Frankreich, Irland – zu ergänzen.
Zu den Fragen, die sie gern Kandidaten am Ende eines Interviews stellt, gehört bei Angela Westdorf: „Welche Eigenschaft hätten Sie gern.“ Kürzlich habe ein potenzieller HR-Direktor ihr geantwortet: „Ich würde gern richtig gut präsentieren können.“ Vordergründig könnte man dies für ein Killerkriterium beim Rennen um die Position halten. „Aber für den Job spielte die Fähigkeit, sehr gut präsentieren zu können, keine große Rolle“, sagt die Personalberaterin. Als „no go“ könne auch der Auftritt eines Kandidaten in T-Shirt und trendiger Jeans mit Löchern gelten. Im E-Commerce etwa könnte aber genau dieser Look durchaus gut ins Umfeld passen. Wie bei Kortlevens Kreativitäts-Tools geht es vor allem darum, nicht an Stereotypen festzuhalten, sondern den Blick für das Besondere zu öffnen.
„Obwohl die HR-Experten anspruchsvolle Systeme und Prozesse zur Bestimmung der Qualifikation von Kandidaten entwickelt haben, kommen die Unternehmen nicht unbedingt dem Ziel näher, in allen Fällen erfolgreich Stellen zu besetzen“, beobachtet Paton. Laut einer Studie würde fast jeder zweite neu Eingestellte binnen der ersten eineinhalb Jahre nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Die Kosten für solche Fehlentscheidungen würden laut Harvard Business Review beim zwei- bis fünffachen des jährlichen Gehaltes liegen. Die Chance auf eine erfolgreiche Besetzung könne Signium signifikant erhöhen, indem neben fachlichen Fähigkeiten auch sehr genau auf den Persönlichkeitsfit und gemeinsame Wertvorstellungen geachtet werde.